"Kranke Ansichten"... (19.10.2023 12:30:23)

Ein herzliches Servus in die Runde…

auch wenn meine Blogartikel spärlicher werden, so gibt es mich noch 😉. Verschiedene Themen incl. Gesundheit nahmen und nehmen momentan einfach mehr Raum ein. Doch heute führte ich ein Gespräch mit einer lieben Dame und das Thema möchte ich doch aufgreifen.


Es ging um „kranke Ansichten“. Wodurch entstehen überhaupt solch „weltfremde“ oder anders ausgedrückt „kranke“ Ansichten, die ein Handeln nach sich ziehen, dass immer schwieriger und weltfremder wird?

Eines der größten Hindernisse, welches uns frei und unbeschwert leben lässt, ist wohl die Angst. Völlig egal, ob sie bewusst wahrgenommen wird oder unbewusst „fröhliche Urständ“ feiert. Hier spreche ich nicht von einer normalen Angst, welche ganz natürlich ist, um auf Gefahr aufmerksam zu machen. Ich spreche von einer irrationalen, sich verselbständigenden Angst. Diese hat sich ja durch irgendetwas „gegründet“. Ergo, lässt dies den Schluss zu, dass unsere Wahrnehmung und unser Wissen ungeheure Macht besitzen, die uns auch schaden kann.

Erinnern wir uns an die Kindheit, Finsternis, große Spinnen oder ähnliches jagte uns Angst ein, diese Angst blieb meist, ohne hinterfragt zu werden. Weil wir Angst hatten, war es einfach Realität. Um aus dieser Angst als Erwachsener auszusteigen, mussten wir unser Wissen darüber in Zweifel ziehen und uns dem stellen, was in Wahrheit war. Die Konfrontation mit der Angst verschafft Klarheit! Klarheit verringert die Angst!

Überzeugungen können sich neuen Umständen anpassen, sie ändern sich bis sie sich auflösen. Je nachdrücklicher wir so eine Überzeugung bekräftigen, umso mehr schwindet die Angst und das Selbstvertrauen steigt. Mit einem höheren Selbstvertrauen können wir leichter unsere Überzeugungen hinterfragen. Mit dem Wissen, wann wir uns nicht mehr ängstigen, wann wir sicher sind, kann uns Wissen auch „retten“.

Doch Menschen wissen oftmals gar nicht, dass sie Angst haben, doch ihre Handlungen zeigen es ganz deutlich. Sich der Angst stellen, weil die Handlungen bereits irrational werden, heißt, ganz tief zu forschen. Ausreden haben dabei nichts zu suchen, denn dies hieße ja nur, dass man es vorzieht, weiter mit den Ängsten zu leben.

Dieses Klammern und festhalten an alten Überzeugungen ist eine gewisse Bequemlichkeit. Veränderung ist oftmals am Beginn unbequem und vor allem auch nicht kontrollierbar. Für so manche Menschen ist es daher ein „Überlebensmechanismus“, sich diesen Ängsten nicht zu stellen, so nach dem Motto: „mach ich die Büchse der Pandora auf, weiß ich nicht, was mich erwartet und ob ich das dann händeln kann“! Sie definieren sich dann über diese Ängste und wissen eigentlich gar nicht, wer sie ohne diese wären.

Eine Veränderung bedarf einer klaren Ehrlichkeit uns selbst gegenüber, wie sehr wir an Überzeugungen festhalten, die uns in diese prekäre Lage gebracht haben. Tun wir das nicht, beherrscht dies wohl unser ganzes Leben, welches immer unfreier und mühseliger wird. Letztlich fürchten wir uns doch nur vor uns selbst und unseren Reaktionen. Lieber täuschen wir uns, verwirren wir uns und belügen uns selbst.

Die Rolle des Opfers ist so vorprogrammiert. Durch Selbstmitleid erhalten wir auch keine Anerkennung. Das ist ein Teufelskreis. Hier ist es gut zu wissen, das „Außen“ ist nur der Spiegel, niemals das Problem. Das Problem sind wir selbst, wir selbst sind die Verwirrung, und wir selbst sind die einzige Lösung.

Ab dem Moment, wo wir als Kinder beginnen zu denken und zu sprechen, baut sich unser Geist bereits seine eigene kleine Welt. Alles geht gut, bis wir „enttäuscht“ werden. Alles ist großartig, bis wir in Konflikt mit anderen Menschen geraten. Je ernster wir diese Geschichten nehmen, desto schwieriger wird es mit der Zeit, klar zu sehen und vor allem „Vertrauen“ zu haben.

Je mehr wir uns nun darin verstricken, umso krampfhafter wird unser Leben, mit der Zeit leidet der Körper. Und hurtig setzen wir noch eins drauf, indem wir weiterhin veralteten Anschauungen und schlechten Gewohnheiten, die uns verletzen, große Macht einräumen. Man kann dies ein ganzes Leben lang durchexerzieren. Wir fühlen uns enttäuscht, ziehen uns vom sozialen Leben immer mehr zurück, fühlen uns „verschmäht“ und sind total frustriert.

Manche Menschen sagen dann, dies oder jenes hat mir das Herz gebrochen. Manche meinen, dem Leben ein perfektes Vorbild geben zu müssen. Der Frontalzusammenstoß mit der „Wahrheit“ kann also heilsam sein oder eben zerstörend. Sich selbst im Spiegel zu betrachten und die eigenen Illusionen zu entlarven erfordert sehr viel Mut. Wir erhalten damit die Chance, Tatsachen zu sehen, statt dem, dass wir uns einbilden (wollten). Doch was tun wir, bis wir auf diese Bewusstseinsstufe gelangen? Wir suchen einen Schuldigen, wir werden mitunter böse oder leidend, vor allem das Selbstmitleid erhält einen großen Stellenwert. Wir belügen uns! Niemand wird unseren Fantasiebildern entsprechen, wir selbst können unseren teils überzogenen Maßstäben gegenüber nicht mehr gerecht werden und fühlen uns abgewiesen.

Andere Menschen sind selten so, wie wir uns das wünschen, doch das ist kein Fehler, es ist eben, was ist! Durch Selbstmitleid genießen wir das Interesse anderer, dramatische Geschichten eignen sich dafür wunderbar. Wir schaffen es sogar, die Geschichten anderer in das eigene Drama zu verwickeln, weil wir das mitunter dann sogar selbst glauben. Wir charakterisieren uns durch unsere eigenen Geschichten, doch sobald irgendetwas davon abbröckeln soll, sei es durch Gespräche, durch Therapie oder was auch immer, fühlen wir uns zuerst mal bedroht, ganz nach dem Motto: „was stimmt denn dann noch, was bleibt denn dann noch übrig von meinem bisherigen Leben?“ „Wer bin ich dann, kann ich damit umgehen?“

Dem Menschen eigen ist es, sehr viel Energie aufzuwenden, so zu sein, wir er es behauptet, um die Vorstellung von sich selbst zu bekräftigen. Ob das noch viel mit der eigenen Wahrheit zu tun hat, sei dahingestellt. Damit weicht man wertvollen Fragen aus, liefert Gründe, warum etwas nicht sein kann, darf oder gut ist usw. Das beweist jedoch auch keine geistige Reife, es ist eher ein frühkindliches Verhalten.

Wir selbst gestalten dann unsere Regeln und niemand wird diese ändern können, außer wiederum wir selbst. Aber wollen wir das und vor allem, warum sollten wir das wollen? Wir sind doch schon so stark in der Überzeugung, unsere eigene Wahrheit darzustellen, wer will diesen Zustand opfern? Der Preis ist allerdings hoch, wir selbst mögen uns nicht mehr, wir finden auch das Leben nur mehr wenig schätzenswert. Wir belügen uns selbst, vielleicht sogar andere.

Wir sind jedoch dazu bestimmt, aufzuwachen und uns weiterzuentwickeln und neu zu orientieren. Energie braucht Wandlung. Deshalb können wir aufhören, uns nach zig Jahren immer noch so zu definieren, wie wir das vor vielen Jahren begonnen haben. Öffnen wir unsere Augen für das, was in Wahrheit ist. Öffnen wir unsere Augen wieder für das Wunder Mensch, das Wunder des Lebens. Werden wir demütig und dankbar! Lernen wir wieder KLAR zu sehen! Überall grüßt uns das Leben und will, dass wir Freude empfinden!

Jeder hat die Chance, die Botschaften des Lebens selbst zu deuten. Und mit dem Wort „Frieden“ zu sprechen, der momentan in der ganzen Welt ein wenig fehlen dürfte, Frieden bedeutet die Beseitigung des Chaos im eigenen Kopf oder in all unseren Köpfen. Wir lassen unsere Grundsätze bei uns, zwingen sie keinem anderen auf und dennoch gibt es der Andersartigkeit gegenüber Achtung und Respekt. Das wirkt sich positiv auf unsere Sicherheit und auch auf unsere Gesundheit aus.

Dem Leben und nicht der Kontrolle des Kopfes die Führung zu überlassen, kann an sich schon einem Wunder gleichkommen. Das Leben ist Energie, Wahrheit und vor allem Kraft. Wir selbst haben jedoch das Bild einer Illusion in diesem Leben. Unsere Gedanken können jedoch gezügelt werden, jeder von uns kann das. Wir brauchen uns nicht mehr vorzustellen, wie hilflos und was weiß ich was, wir sind. Glücklicher wird man, wenn man das nicht mehr tut. Die alte Illusion des eigenen Ichs loszulassen bedeutet auch, dem Leben mit einem größeren Geschick begegnen, dankbarer zu sein ungeachtet der Unruhen und sonstigem.

Zu lernen, das eigene ICH als eine Erfindung zu akzeptieren, bedeutet sich weiterzuentwickeln und vor allem, sich nichts mehr vorzumachen. Opferrollen verschwinden, das ergo den Schluss zulässt, dass mit der Zeit auch Täterrollen verschwinden müssen. Somit wird unser aller Leben liebevoll beeinflusst…. Ein guter Aspekt, gerade in Zeiten wie diesen

Herzlichst, Dich spürend

Barbara 

(c) Text und Bild: Barbara Kabeah 

 

 

 

 
 

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