Stehst Du für Deine Prinzipien? (04.06.2023 09:31:44)

Gedanken zum Sonntag…..


Alfred Adler sagte einmal: „es ist leichter für seine Prinzipien zu sterben, als für sie zu leben!“

Das machte mich nachdenklich. Kennen wir unsere Prinzipien überhaupt? Was sind denn eigentlich Prinzipien? Onkel Wikipedia meint dazu: „Ein Prinzip stellt eine gegebene Gesetzmäßigkeit dar, die anderen Gesetzmäßigkeiten übergeordnet ist!“ Was ist denn nun für uns eine „gegebene Gesetzmäßigkeit, die unsere ureigene ist?“

Hmmm… nun meine Frage: Sind wir Menschen überhaupt in der Lage, unsere eigenen Prinzipien über die der Familie, der Freunde, des Partners, der Gesellschaft usw. zu stellen? Halten wir das überhaupt aus, sofern wir unsere Prinzipien überhaupt kennen, respektive erkannt haben? Es liegt schon auf der Hand, dass wir damit an verschiedenen Stellen mit Gegenwind zu rechnen haben und Anpassung ist etwas, dass wir wohl mit der Muttermilch bereits eingesogen haben, obwohl es ein Relikt aus einer uralten Zeit ist, wo Nichtanpassung den Ausstoß aus der Gruppe und somit den Tod bedeutete.

Wenn sich der Mensch entwickelt, so wird ihm sein eigenes Wesen und vor allem die Zeit, die er hier auf der Welt zur Verfügung hat, immer wichtiger. Menschen, die immer und überall ein Problem sehen, Menschen, welche nicht daran interessiert sind, etwas zu „lösen“ usw., die werden dann mit der Zeit immer „schwieriger“ und so zieht man sich zurück. Man braucht seinen Raum, man braucht seine Zeit und man braucht sich selbst am meisten. Das hat nun nichts mit Egozentrik zu tun, sondern lediglich mit Selbstliebe und Entwicklung. Das andere Leben wird ja nicht ausgeschlossen, lediglich die sogenannten „Energieräuber“.

Ein Mensch, der sich entwickelt, sucht die Ruhe, den Frieden und nicht die Ablenkung, Zerstreuung und den alltäglichen Klatsch (wenngleich der für manche schon große Wichtigkeit hat, wie man mir versicherte 😊). Egogeschichten verlieren mit der Zeit immer mehr an Bedeutung, verschwinden sozusagen in der Bedeutungslosigkeit, wenngleich das nicht den Tod des Egos bedeutet. Ego ist wichtig für den Menschen, es sichert ihm das Überleben, lediglich auf den Stellenwert kommt es an.

Für mich wichtig zu erwähnen wäre noch die weit verbreitete Meinung, dass die ganze Menschheit eine Einheit sei. Ja eh, jedoch möchte ich dennoch als Individuum leben und meine ureigenen Charakterzüge und Persönlichkeitsmerkmale finden und mich auf diese Art und Weise ausdrücken. Natürlich gelingt das durch Einlassen auf andere, jedoch auch durch Beobachtung und Versuche. Wenn ich da zurück an meine Kindheit denke, so fühlte ich mich immer als Außerirdische, nicht dazugehörig, warum auch immer. Später kam dann eine Phase, in der mehr Menschen in meinem Leben Platz haben wollten, als ich überhaupt zu „stemmen“ die Möglichkeit hatte. Ständig ging ich über mich hinweg, um allen und allem gerecht zu werden.

Heute weiß ich die Ruhe und die Zeit für mich und vor allem mich selbst mit all dem, was mich ausmacht, wahrhaftig zu schätzen und werde mir selbst immer mehr Freund, akzeptiere das respektlose Eindringen in „meinen heiligen Raum“ nicht mehr so bedingungslos, lasse mir auch Doktrinen und Normen sowie Verhaltensweisen nicht mehr „aufzwingen“. Letztlich bewege ich mich damit wieder zum Ausgangspunkt des Gefühls „der Andersartigkeit“, nur mit dem Unterschied, dies bewusst selbst zu wählen, fernab des Klatsches, Tratsches, Jammerns und letztlich doch nicht an einer Veränderung interessiert zu sein.  

Jeder Mensch darf nach seiner Philosophie glücklich und zufrieden werden und sein, dies gestehe ich jedem anderen Menschen zu, jedoch auch mir selbst! Soweit ich das mit meinem jetzigen Bewusstsein erkenne, ist man erst dann in der Lage, die Einheit in allem zu erkennen, je mehr man in aller Ruhe in seine eigene Tiefe bereit ist einzutauchen und letztlich trifft dann das Gefühl der Andersartigkeit wohl auf jeden einzelnen zu, trotz aller Einheit mit allem.

einen schönen und ruhigen Tag allen gewünscht

herzlichst Barbara

(c) Text und Bild copyright Kabeah

 
 

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