Gesunder Selbstwert, egal wie man gerade „aufgestellt“ ist ….
Die Beurteilung, die Du Dir selbst im Moment gibst, kannst Du auch Selbstwert nennen. Die meisten Menschen beziehen diesen Wert jedoch meist durch ihr Gegenüber, durch das, was gerade passiert und ob sie damit gut aufgestellt sind oder nicht. 

Das bedeutet natürlich, dass, je nachdem, was gerade passiert, der eigene Selbstwert steigt oder fällt. Was fehlt denn da wirklich, warum kann der Selbstwert in einer „kritischen Situation“, sag ich mal, nicht gleich gut sein als in einer harmonischen, gut aufgestellten Situation?

Was lässt uns immer wieder an uns und unseren Qualitäten zweifeln, sobald nicht alles harmonisch verläuft?

Definieren wir einmal, „ich bin mir meiner selbst bewusst“ oder aber „ich bin WERT….“. Dass ich mir meiner selbst bewusst bin, setzt voraus, dass ich weiß, wer oder was ich bin. Dass ich aber Selbstwert besitze bedarf einer anderen Komponente, nämlich der, dass ich ein gewisses Maß an Urvertrauen besitze. 

Lernt also ein Mensch über zig Jahre (Prägungen setzen sich meist nach dem Beginn des Erwachsenenalters so richtig „ins Zeug“ 😉), dass man ihm sagt, das was er sagt, tut, fühlt, meint usw. sei nichts wert, so wird er seinen Wert immer von dem abhängig machen, was „gerade ist“. 

Dass dies reine Oberfläche ist, braucht hier gar nicht erst so richtig erwähnt zu werden. Wie dann einen gesunden Selbstwert aufbauen, wenn das alte so massiv vorhanden ist, fragen mich oft Menschen? Das ist ein Stück weit so, als würde ich sagen, wie werde ich ein anderer Mensch. Gar nicht, wenn man es darauf anlegt und mit Druck will. Man ist der, der man eben ist! 

Ein gesunder Selbstwert entwickelt sich mit der Zeit aus einer inneren Entscheidung heraus. Das geht nicht von heute auf morgen und es gibt auch keine sogenannten Patentrezepte dafür. 

Zuerst darf man sich einmal bewusst machen, dass man in Ordnung ist mit all seinen Gefühlen. Sätze wie „ja ich kenn Dich eh schon, stell Dich nicht so an, ich weiß eh wie Du bist, es ist Bullshit was Du da sagst und denkst usw.“, tragen generell nicht dazu bei, dem anderen ein Gefühl für seinen Wert zu geben, ja sie würgen regelrecht eine konstruktive Auseinandersetzung ab. Sie zeigen lediglich auf, dass man das, was der andere zu sagen hat, das was er fühlt, nicht für wichtig und wert erachtet, man zensuriert und man möchte sich damit einfach nicht auseinandersetzen, aus welchen Gründen auch immer! Das ist keine Gesprächskultur! Denkt man andererseits über sich selbst solche Sätze, zerfleischt sich innerlich damit, kann das mit der Zeit recht unangenehm und selbstzerstörerisch werden. 

Mangelnder Selbstwert ist also, das eigene Gefühl für „nicht okay zu sein“, unvollkommen zu sein. Der erste Lernschritt ist hier ganz klar, zu sich selbst zu stehen, egal was andere sagen, egal was andere von einem halten. Natürlich haben viele genau vor diesem Schritt massive Angst. Doch seien wir einmal ehrlich, solch unfruchtbare Diskussionen mit oben genannten Sätzen bringen sowieso nichts, vor allem noch dazu mit Menschen, die so herrlich von sich selbst überzeugt sind, keine Fehler zugeben können, die immer die Besten sein wollen und vieles mehr. 

Hier kann man nur beginnen, dafür Sorge zu tragen, dass man sich selbst mit seinen eigenen Gefühlen, egal wie sie sich später herausstellen mögen, mal voll und ganz annimmt und akzeptiert. Vielleicht ein Tagebuch zu Hilfe nehmen und diverse Situationen aufzuschreiben, wie fühlt man sich und was war der Auslöser (ohne Bewertung warum man sich so fühlt – einfach nur akzeptierend annehmen). Sich selbst mit all seinen Eigenarten, seinen Unzulänglichkeiten, seinen Macken usw. anzunehmen und zu akzeptieren (völlig wertfrei), das schafft einen gesunden Selbstwert, das schafft eine innere Ruhe und Gelassenheit.

Dieses Tagebuch dient mal als erster Schritt dazu, zu erkennen, welche Macht man dem Außen eigentlich zuschreibt! Wie man andere über sich, sein Leben und seinen Wert bestimmen lässt! Weitere Schritte gerne in einem anderen Newsletter zu gegebener Zeit, step by step und Übung macht den Meister ;-) .  

Herzlichst Barbara 

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