Dort, wo Du Dich als Kind am wohlsten und sichersten gefühlt hast................ (24.07.2022 08:16:37)

Wunderschönen guten Sonntagmorgen, 

heute gelesen: „Dort, wo Du Dich als Kind am wohlsten und sichersten gefühlt hast, dort ist die Wurzel Deiner Spiritualität (P. Anselm Grün). 


Habe viel darüber nachgedacht. Was ist, wenn es als Kind diesen Platz einfach nicht gab? Wenn es immer Stress und (berechtigte) Angst usw. gab? Was, wenn nur der Gedanke an die Flucht in eine Zukunft, wo alles anders wird, aufrecht gehalten hat? „Wo“ ist dann diese Wurzel?

Ein Kind hat Grundbedürfnisse, nämlich nach Bindung, nach Autonomie und Sicherheit, nach Lustbefriedigung sowie nach Selbstwerterhöhung und Anerkennung. Werden diese Bedürfnisse nur mangelhaft bis gar nicht erfüllt, so zieht sich das durch das Leben des Menschen wie ein roter Faden. 

Für Kinder ist es lebensnotwendig, dass sie die Berührung und die bedingungslose Anteilnahme ihrer Eltern bekommen, denn nur so können sie sowohl geistig, als auch seelisch wachsen und erhalten dadurch ihre Identität. Was ist aber, wenn das Kind stattdessen in einer konfliktgeprägten, gestörten und missbräuchlichen Beziehung aufwächst?

Was, wenn das Kind zum Sündenbock gemacht wird und ihm nur negative Eigenschaften zugesprochen werden? Was, wenn es zuerst von gewissen Dingen und später ganz ausgeschlossen wird? Was wenn es keine Wertschätzung und Respekt gibt? Was, wenn Tabus, private Bereiche oder gar Rückzugsorte nicht respektiert werden? Was, wenn nicht mal abends die Bettruhe als Tabu angesehen wird? Was, wenn es durch die Eltern ein Übermaß an Kontrolle, keine Kontrolle der Impulse und Emotionen, Misshandlungen bis hin zu wochenlanger Bestrafung durch Schweigen gibt?

Das Abwerten eines Kindes, das Ignorieren, das Entziehen von Liebe und so vieles mehr, ergeben kein „Stärken des Selbstbewusstseins eines Kindes“. 

Ein Kind nimmt all das mit in sein Leben und wird immer das Gefühl haben, dass es selbst nicht in Ordnung ist, dass mit ihm etwas nicht stimmt und wird alles tun, dass es dem anderen gerecht wird…. bis hin zur Selbstverleugnung oder gar zum Tod, wenn es nicht vorher durch Erkenntnis die Bremse anzieht und sich abgrenzt. Sich selbst zu stabilisieren ist ein harter Weg, der sich dann auftut und nicht viele schaffen ihn mühelos. 

Nun wieder zum Eingangssatz: „Dort, wo Du Dich als Kind am wohlsten und sichersten gefühlt hast, dort ist die Wurzel Deiner Spiritualität“. Jedes Kind möchte sich aus der Familie heraus verwirklichen und seine Seele entfalten können, dazu braucht es den Schutz und die Unterstützung der Familie. Wo ist dieser Punkt bei Kindern/Erwachsenen mit vorgenannter Prägung?

Habt einen erfüllten Sonntag mit Euren eigenen Gedanken dazu… mehr dazu im nächsten Blog

herzlichst  (c) Barbara Kabeah

 

 

 

 
 

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