Zauberlehrlinge............ (24.10.2021 08:47:44)

Die Morgenmeditation zeigte mir heute etwas klar auf. Da fiel mir „Goethe’s Zauberlehrling“ ein. Auch wenn ich all die Strophen nun nicht mehr auswendig kann so wie früher, so blieb doch einiges hängen. Gleich zu Beginn: „Hat der alte Hexenmeister sich doch einmal wegbegeben und nun sollen seine Geister auch nach meinem Willen leben.“

Ist es nicht genau das, was wir Menschen machen? Die Geister (Gedanken) und auch Ideen der anderen als unsere eigenen übernehmen und danach leben? Wie oft denken/glauben wir doch, wenn wir dies oder das tun, bekommen wir die Anerkennung, wir dürfen etwas nur so und nicht anders machen, dann bekommen wir die Ernte usw. Bloß, das was beim anderen funktioniert, das will uns oft „so“ nicht so recht gelingen.

Wenn wir nach den Gedanken und Ideen anderer handeln, dann handeln wir für „sie“, jedoch niemals für uns, niemals nach unserem Inneren. Natürlich braucht es in einer Gesellschaft/Gemeinschaft gewisse Handlungen und Konventionen, die durchaus Sinn ergeben. Doch darum geht’s mir hier nicht. Vielmehr geht es um den kreativen Ausdruck des „Eigenen“. Das, was uns ursächlich ausmacht.

Das bedeutet, es können 3 Menschen die gleiche Arbeit verrichten und dennoch wird es jeder auf seine ureigene Weise tun, wenn er sich spürt, wenn er bei sich ist und wenn er im Moment seinen unendlichen Möglichkeiten vertraut. Genau das ist es jedoch, was unsere Gesellschaft immer mehr nicht mehr zulässt, nämlich die Individualität, das, was uns ursächlich ausmacht, egal ob wir nun Meister oder Lehrling einer Sache sind (letztlich sind wir doch immer Beides).

Wenn es dann weiter heißt: „………. Wie das Becken schwillt und sich jede Schale voll mit Wasser füllt! Denn wir haben Deiner Gaben vollgemessen – ach ich merke es oh wehe wehe, hab ich doch das Wort vergessen…………….wärst Du doch der alte Besen!

Ja wärst Du doch der alte Besen, wären wir doch wieder die, als die wir gemeint waren. Fernab aller Geschichten, die wir gar nicht sind und vor allem gar nicht sein wollen. Doch das Zauberwort dafür haben wir vergessen. Erst der Meister kann dies, so auch wir… nur wir selbst können unsere inneren magischen Zauberkräfte entweder zum Zug kommen oder auch wieder zur Ruhe kommen lassen, je nachdem, was wir gerade benötigen.

Die Gedanken und Vorstellungen anderer sind schön und gut, mögen vielleicht als kleiner Impulsgeber für das Eigene dienen, ersetzen dies jedoch niemals. Und das Zauberwort dafür, so denke ich, ist das Wörtchen „MUT“!

Mut zu sich, zu seinen eigenen Ideen und Vorstellungen zu stehen, Mut sich mit seinen Ideen aufs Leben einzulassen (natürlich braucht es ab und an Kompromisse, gar keine Frage – doch niemals sollten sie die Dauerlösung sein) und vor allem braucht es Mut, seine individuelle Eigenart auch „auszuhalten“. Dann können magische Wunder im Alltag geschehen.


Eure (c) Barbara Kabeah 

 
 

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