Gott und Glaube??? (14.03.2021 09:22:26)

Gott und Glaube???

Wir alle sind doch Geschöpfe göttlichen Ursprungs. Viele meinen ja nun, Gott gäbe es nicht, denn wie könne er denn zulassen, was da alles in dieser Welt passiert? Viele stellen sich Gott auch als Richter in einer anderen Dimension vor. Auch neigen viele dazu, Gott erst dann anzurufen, wenn es ihnen am „dreckigsten“ geht, das Leid am Größten ist. Man könnte hier noch sehr viel mehr aufzählen.

Viele Menschen, wenn sie überhaupt an einen Gott (Schöpfer) glauben, suchen ihn im Außen. Viele suchen ihn in der Kirche. Ich persönlich bin sehr gläubig, jedoch glaube ich an keine Kirche. Ich glaube an die Religio, also an den Ursprung dessen was ist.  Religio oder Religiosität ist im Grunde genommen nichts anderes, als die demütige Annahme der Ordnung und Vielfalt der Welt/des Universums und das Bewusstsein oder Empfinden (ganz wie man mag) einer wissenschaftlich nicht beweisbaren Wirklichkeit. Ganz im Gegenzug zum Glauben der vielfältigen Religionsgemeinschaften, denn Glaube bedeutet, man ist überzeugt von einer Lehre, einer konkreten Religions(philosophie). Glaube führt oftmals zu blindem Gehorsam oder zu Fanatismus. Religion hingegen ist demütig, akzeptierend, staunend, offen und annehmend.

In einer Geschichte las ich heute von einem Mann, der auszog, Gott zu suchen. Er war zutiefst enttäuscht, weil er ihn nirgends fand und setzte sich an einem Flussufer nieder. Plötzlich vernahm er seine innere Stimme, mit der Gott zu ihm sprach und plötzlich wusste er, dass im Gesang der Vögel, in der Farbenpracht der Blumen, im Plätschern des Wassers, ja ganz einfach überall Gott war. Gott ist in allem, er ist in der helfenden liebenden Hand und in der zärtlichen Umarmung genauso, wie im Krieger, der sein Schwert geschliffen hat und bereit zum Krieg ist.

Das ist es auch, was ich so spüre, Gott ist überall und wenn wir all das Leid wahrnehmen, so war es der Mensch, der in seinem Inneren Gott einfach nicht mehr wahrnehmen konnte. Und genau da setzt auch unsere eigene Verantwortung an. Wie oft geben wir genau solchen Menschen die Macht. Weil wir uns klein fühlen, nichtssagend, nicht wichtig genug, nicht mächtig genug oder einfach nur unseren Frieden haben wollen und so erinnern uns auch wir selbst genau in diesen Momenten nicht mehr an Gott. Denn es ist schon so, dass wir hier eine Verantwortung haben. Wir haben die Verantwortung, Gott als das Höchste in uns anzusehen und die Schöpfung zu ehren, deren Teil wir sind. Wir ehren sie jedoch nicht, wenn wir bei all diesen „Egomachtspielchen“ mitspielen. Egal, ob es sich nun um Familie, Freunde, Kollegen oder ums Große Ganze handelt.

Wie meinte meine liebe Freundin bei unserer heutigen Morgenbetrachtung: „Wir haben auch die Verantwortung, manchmal unheilvoll zu wirken, zum Wohle aller!“. Unheilvoll wirken….. wirken wir denn wirklich unheilvoll, wenn wir mal dem anderen eine neue Sichtweise nahelegen, wenn wir schon bemerken, dass er sehenden Auges in ein Chaos hineinläuft, dass sich etwas Eskalierendes anbahnt, dass das Allgemeinwohl gefährdet ist usw? Oder ist nicht genau so etwas „heilsam“? Natürlich liegt es am Gegenüber, ob er das annimmt oder eben sein lässt, der eigene Wille bleibt stets unangetastet. Jedoch ist es halt wie bei einer Krankheit, wenn man zum Arzt geht, der verschreibt eine über viele Jahre erprobte wirksame Medizin und der Kranke nimmt sie nicht. Alles darf sein, nichts muss sein. Jedoch hier wäre es nicht rechtens, den Arzt für die Nichtgesundung verantwortlich zu machen. Genau so verhält es sich vermutlich auch mit Gott.

In diesem Sinne einen wunderschönen Sonntag Euch allen

Herzlichst Barbara

Text und Bild (c) ausnahmslos Kabeah

 
 

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